Ermittler ohne Hau, aber mit Know-how: britische
Krimiserie Mord Auf Shetland 2 - nach der Romanvorlage
der Erfolgsautorin Ann Cleeves (VÖ: 19.07.2019; DVDs;
Edel Motion)
Zahlreiche britische Krimiserien spielen ja häufig an idyllischen oder
wahlweise malerischen Schauplätzen im Vereinigten Königreich. Die
spannende Serie Mord Auf Shetland ist da keine Ausnahme – liefert die
spektakuläre Landschaft der schottischen Shetland-Inseln doch geradezu die perfekte
Kulisse für die Verfilmung der beliebten Shetland-Krimis von Bestsellerautorin Ann
Cleeves (Vera – Ein Spezieller Fall). Nicht zuletzt vermitteln auch die grandiosen
Aufnahmen von Land und Leben die ganz besondere Stimmung der Romane. Auf knapp
1.500 km² leben gerade mal 23.000 abgeschottete (sic!) Einwohner (im Vergleich: Im
ungefähr 2.600 km² großen Saarland sind es fast 1 Million!). Auch sind Wind und
Wetter auf Shetland so unwirtlich, dass das Archipel außer niederem Buschwerk,
niedrigen Ponys und niedlichen kleinen Collies (Shelties) gerade noch Zwergschafe
und -rinder hervorbringt.
Und auch wenn sich nicht jeder für die doch eher garstig-kalte Witterung erwärmen
kann, zieht es doch manchen Individualisten auf diese wunderschönen Inseln. So
kehrt auch nach dem Tod seiner Frau der gebürtige Shetlander Detective Inspector
Jimmy Perez (Douglas Henshall) mit seiner Stieftochter Cassie zurück auf die
Shetlands. Der ebenso sympathische wie in sich ruhende Kommissar sieht das Leben
auf der nordatlantischen Inselgruppe nach Jahren auf dem Festland nun mit anderen
Augen. Während der Ermittlungen in den komplizierten Mordfällen wird der
Rückkehrer immer wieder mit den Vorurteilen und inneren Spannungen der
eingeschworenen Gemeinschaft konfrontiert. Doch durch die Hilfe seiner Kollegen
Alison „Tosh“ McIntosh und Sandy Wilson findet sich Jimmy Perez bald wieder mit den
Eigenarten der Inselbewohner zurecht. Die Abgeschiedenheit und damit der Mangel an
Ressourcen stellt ihn und das Team vor schwierige Herausforderungen.
Ein junger Mann verschwindet spurlos von der Shetland-Fähre und ein kleiner Junge
landet auf der Intensivstation. Detective Inspector Jimmy Perez und sein Team
übernehmen die Ermittlungen und sind überzeugt davon, dass es einen
Zusammenhang zwischen den beiden Fällen gibt. Doch der Fall nimmt eine
unerwartete Wendung, als Perez‘ Hauptverdächtiger tot aufgefunden wird. Um Licht
ins Dunkel zu bringen, müssen die Ermittler ihre Insel verlassen und nach Glasgow
reisen.
Als das Team einem Kriminellen aus Glasgow und der Lösung des Falls auf der Spur zu
sein scheinen, geraten sie selbst ins Fadenkreuz – mit drastischen Folgen. Und es zeigt
sich, dass der Mörder Hilfe von jemandem erhielt, der dem Ermittler-Team nähersteht
als gedacht.
Die Rolle des besonnenen DI Jimmy Perez ist dem 1965 geborenen schottischen
Schauspieler Douglas Henshall (u. a. Primeval, Outlander) wie auf den Leib
geschneidert, und er wurde aufgrund seiner überzeugenden Darstellung 2014 für den
renommierten BAFTA-Award als Bester Darsteller nominiert. Henshall verkörpert den
charismatischen Ermittler Perez als hartnäckig, unbeirrbar und mit viel Empathie für
Opfer und Täter und wirkt, als wäre er wirklich auf den Shetlands geboren. Auch seine
Mitstreiter Alison O‘Donnell als „Tosh“ und Steven Robertson (tatsächlich
aufgewachsen auf Shetland!) als Sandy agieren ebenso nuanciert und authentisch,
ohne zu chargieren. Selbst Gastrollen sind mit Erin Armstrong (World’s End, Rillington
Place, Glasgow Girls), Mark Bonnar (Assassin’s Creed IV, Unforgotten, Line Of Duty),
Julie Graham (Survivors, Benidorm, Being Eileen), Ciaran Hinds (Game Of Thrones,
Harry Potter Und Die Heiligtümer Des Todes), Anna Chancellor (Downtown Abbey, The
Crown, Law & Order) beeindruckend besetzt.
Mord Auf Shetland bietet nicht nur die nördlichsten Kriminalfälle in ganz
Großbritannien, sondern auch einen ziemlich unverfälschten Blick auf eine der
wunderschönsten Inseln (am Ende) der Welt. Trotz der rauen Landschaft und des
kargen Settings ist Mord Auf Shetland aber keinesfalls so düster inszeniert wie
manche skandinavische Serie und wirkt ausgesprochen realistisch. Nichtsdestotrotz
waren 250 Regentage im Jahr den Machern nicht genug, und so kam für manche
Szenen eine Sprinkleranlage zum Einsatz…
zum Pressebereich