Staffel 4 der beliebten englischen Retro-Krimiserie
Grantchester nach den Grantchester Mysteries von James
Runcie - mit Robson Green, Tom Brittney und last but not
least James Norton (VÖ digital: 20.04.2020/DVD-VÖ:
15.05.2020; DVD nebst Bonusmaterial; Edel Motion)
„The times they are a-changin‘” – Robert Zimmerman, 1964
Grantchester 1956: Der Geistliche Sidney Chambers (James Norton) steckt in einer tiefen
Lebenskrise. Er verspürt ein Gefühl der Ohnmacht und Gleichgültigkeit und lässt sich
immer wieder zu lebensgefährlichen Aktionen hinreißen. Detective Inspector Geordie
Keating (Robson Green) macht sich Sorgen um seinen Freund, auf ihn wirkt Sidneys
leichtsinnige Einstellung langsam wie eine Todessehnsucht. Doch dann tritt eine neue
Frau in Sidneys Leben: die schwarze amerikanische Bürgerrechtsaktivistin Violet Todd.
Ihr Streben nach sozialer Gerechtigkeit entfacht auch sein Feuer wieder, und er merkt,
dass Grantchester womöglich nicht mehr der richtige Ort für ihn ist, denn „home is
where your heart is“.
So begrüßt das kleine Dorf einen neuen Pfarrer: den jungen und modernen Idealisten
Will Davenport (Tom Brittney), leidenschaftlicher Hobbyboxer und Fahrer einer BSA
Goldstar. Stand Geordie Keating als Musicalfan schon Sidneys Faible für Jazz kritisch
gegenüber, so ist für ihn Wills Vorliebe für Rock`n`Roll noch unsäglicher. Will
Davenport: „Die Menschen fürchten, was sie nicht verstehen: Rasse, Religion,
Rock`n`Roll…“.
Geordie vermisst seinen engsten Vertrauten Sidney und kann sich eine Welt ohne ihn
nicht so recht vorstellen. Sowohl Geordie als auch Will wollen das unkonventionelle
Ermittler-Gespann „Inspector/Reverend“ zunächst nicht weiterführen, doch schnell
merken sie, dass sie sich wider Erwarten – beruflich und privat – sehr wohl ergänzen und
unterstützen können…
Auch die Freundschaft von Mrs. Chapman und Vikar Leonard Finch kommt gewaltig ins
Schleudern, denn Leonards immer offensichtlicher werdende Beziehung zu Daniel
Marlowe stellt Mrs. Chapmans Toleranz auf eine harte Probe, und sie verlässt empört das
Pfarrhaus…
Die sechs Episoden von Grantchester 4 befassen sich mit den gesellschaftlichen
Veränderungen Mitte der 50er-Jahre, die die unbeschwerteren „Swinging Sixties“
einläuten. Veränderungen, mit denen konservative Zeitgenossen à la Geordie Keating
jedoch erhebliche Schwierigkeiten haben. Wie in den vorangegangenen Staffeln fließen
aber auch Themen wie Rassismus, Homophobie, physische und psychische Gewalt gegen
Schutzbefohlene oder sexuelle Belästigung am Arbeitsplatz in die Geschichten ein.
Dargestellt wird Reverend Will Davenport vom 29-jährigen englischen Schauspieler Tom
Brittney (Outlander, Greyhound), der sich als neuer Hirte mit Humor und Engagement um
seine Schäfchen, ganz besonders um die schwarzen, kümmern muss….
Leider hing James Norton in dieser Grantchester-Staffel seinen Talar (vorläufig?) an den
Nagel, um sich einer anderen „Job Description“ zu widmen. Während Nortons Co-Star
Robson Green scherzte, dass es mit Sidney wohl ein schlimmes Ende nimmt, wird laut
Tom Brittney Nortons Abgang liebenswert und herzerwärmend. Und sollte Norton
zurückkehren wollen, wäre durchaus Platz für zwei in der Pfarrei...
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